Geschichte & Architektur

Vergangenheit

Im Jahr 1144 bestätigt König Konrad III. die Gründung des Prämonstratenser-Stifts Jerichow aus Besitzungen der Grafen von Stade, stattet es mit Grundbesitz aus und unterstellt es juristisch dem Bistum Havelberg. Chorherren aus dem Kloster Unser Lieben Frauen in Magdeburg gründen die erste Niederlassung vor der Burg. Durch den „Tumult des Markttreibens“ wird der Standort 1148 an die heutige Stelle verlegt.
Im Laufe des 12. und 13. Jahrhundert entsteht die romanische Klosteranlage mit Basilika, Klausur, zahlreichen Wirtschaftsgebäuden und Umfassungsmauer. Im Zuge der Reformation erfolgt 1552 die Säkularisation des Stifts. Der Versuch einer Wiederbesetzung des Stifts durch die Prämonstratenser während des 30-jährigen Krieges scheitert. Im 17. Jahrhundert entsteht die kurfürstlich-brandenburgische, ab 1701 königlich-preußische Domäne.
1853-57 lässt König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen unter der Leitung von Ferdinand von Quast die Stiftskirche umfassend restaurieren, während die Klausurräume zum Teil noch bis zum 21. Jahrhundert verschiedenen wirtschaftlichen Zwecken dienten.
Die nach dem 1. Weltkrieg zum Staatsgut erklärte Domäne wird noch bis 1945 von Pächtern betrieben, im gleichen Jahr zum Provinzialgut, ab 1949 zum volkseigenen Gut (VEG) erklärt.

Gegenwart

Mit der politischen Wende 1990 werden die Eigentumsfragen zunächst provisorisch geregelt. Weitgehende Unklarheiten führen nach langjährigen Bemühungen im Jahr 2004 zur Gründung der Stiftung Kloster Jerichow. Die Stifter sind das Land Sachsen-Anhalt, die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM), der Landkreis Jerichower Land, die Stadt Jerichow, die evangelische Kirchengemeinde Jerichow und der Förderverein Erhaltet Kloster Jerichow e. V. Zum 1. Januar 2022 wurde die Stiftung Kloster Jerichow aufgelöst und der Kulturstiftung Sachsen-Anhalt zugelegt.

Neben dem Museum und der romanischen Architektur ziehen die Klostermärkte (Klostergartenfest, Adventsmarkt) sowie das Jazzfestival zahlreiche Gäste von nah und fern an.