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Monolog von Lot Vekemans
Deutsch von Eva M. Pieper und
Christine Bais
Das Eine oder das Andere? Manchmal spaltet s
ich das Leben im Bruchteil einer Sekunde in zwei Hälften. Eine Entscheidu
ng. Trotz allem getroffen.
Lot Vekemans gibt in ihrem Monolog d
em Mann eine Stimme\, dessen Name zum Synonym für Verrat geworden ist\, d
er die jahrhundertelange Schmähung der ganzen Welt erduldet hat und ohne
den das Christentum nicht zu einer der großen Weltreligionen geworden wä
re: Judas Iskariot.
Kennen wir die ganze Wahrheit? In jedem Zei
talter gibt es Spekulationen über Judas meist egoistische Motive\, doch l
ieße sich die Geschichte nicht auch anders erzählen? Als Freundschaftsdi
enst\, der Jesus half\, sein Schicksal zu erfüllen: zu sterben und damit
unsterblich zu werden. Musste der Messias nicht verraten werden\, um die g
öttliche Prophezeiung zu erfüllen? War alles Vorbestimmung oder doch fre
ier Wille oder gar eine Verkettung unglücklicher Zufälle?
Jud
as spricht und gibt Einblicke auf das Geschehen von damals aus seiner Sich
t. In einer selbst inszenierten Show begeht er einen letzten Versuch\, sei
ne Tat wieder auf ein menschliches Maß zurück zu bringen und sein Publik
um dahin zu führen\, wo es lieber nicht sein möchte: zu dem Judas in sic
h selbst.
»Ich denke\, es gibt bei uns eine einseitige Richtun
g des Blicks auf die Helden\, auf das\, was wir als größer und höher un
d besser erachten\, als wir es selbst sind. Wir lieben es\, zu verehren\,
so wie wir es lieben\, verehrt zu werden. Aber in beiden Fällen gibt man
seine Macht an jemand anderen ab. Judas wird von Menschen verhöhnt\, dami
t sie ihre eigenen Seelen reinwaschen. Es ist auffällig\, dass in Porträ
ts\, die über die Jahrhunderte entstanden sind\, Judas immer hässlicher
und böser dargestellt wurde.« Lot Vekemans
Inszenierung: Wolf
E. Rahlfs
Bühne &\; Kostüme: Sofia Mazzoni
Dramaturgie: Co
rdula Jung
Judas: Alice Katharina Schmidt
Wich
tiger Hinweis: Da es in der Klosterkirche ziemlich frisch werden kann\, em
pfehlen wir\, eine Jacke mitzubringen.